FOTO Eckart Schönlau

Akampita Steiner mit Klang gewordener Poesie

Während der ausklingenden internationalen Wochen gegen Rassismus variierte Sängerin Akampita Steiner im Piesberger Gesellschaftshaus facetten-und instrumentenreich das Thema „Liebe bewahren“. Zwischen graziös mit vokalreichem Obertongesang inszeniertem Auftritt und Abgang entfaltete sie einen betörenden Klangzauber, mit dem sie die Schönheit von Orten und Landschaften abbildete, aber auch Poesie zu Musik werden ließ – etwa mit Vertonungen von Gedichten von Else Lasker-Schüler. Das Leitmotiv des bezaubernden Abends fand sich auch in einem katalanischen Lied über eine Frau wieder, die trotz Zwangsheirat ihre Liebe bewahrt. Dazu zupfte die Multiinstrumentalistin beschwingt bis melancholisch die Gitarrensaiten, während sie an anderen Stellen diverse Flöten blies, mitunter parallel dazu die Shruti-Box mit den Füßen bediente, sanft bis energisch den Gong schlug, bedeutungsschwanger die Lyra zupfte oder die rezitierte „Versöhnung“ mit den Klängen der Sansula unterlegte. Multilingual intonierte Steiner mal ein Liebeslied in hebräischer, mal in französischer Sprache. Auch mit Eigenkompositionen wie der ins Herz und Ohr gehenden Zugabe „Irgendwann“ berührte sie ihre rund 50 Zuhörer. Am Ende kamen noch Kalimba und Ocean Drum mit aufgesetztem Tamburin zum Einsatz, bevor es in Form eines von Klaus Hoffmann übersetzten Chansons von Jacques Brel hieß: „Wenn uns nur Liebe bleibt“ – sollte man sie bewahren, möchte man da ganz im Sinne dieses bezaubernden musikpoetischen Abends ergänzen.

NOZ | 27. März 2017 | mali